INHALT
Wenn dein Herz sich anfühlt wie ein gähnendes schwarzes Loch, das alles verschlingt, welchen Sinn macht es dann noch, jeden Morgen aufzustehen? Aysel will nicht mehr leben – sie wartet nur noch auf den richtigen Zeitpunkt, sich für immer zu verabschieden. Als sie im Internet Roman kennenlernt, scheint er der perfekte Komplize für ihr Vorhaben zu sein. Und während die beiden ihren gemeinsamen Tod planen, spürt Aysel, wie sehr sich auf die Treffen mit Roman freut, wie hell und leicht ihr Herz sein kann. Und plötzlich ist der Gedanke, das alles könnte ein Ende haben, vollkommen unerträglich ... Aysel beginnt zu kämpfen. Um ihr Leben. Um sein Leben. Und um ihre gemeinsame Liebe.
MEINE MEINUNG
Eigentlich
hatte ich gar nicht vor, dieses Buch wirklich zu lesen, aber als ich es vor
einer guten Woche in unserer Stadtbibliothek fand, musste ich es mir unbedingt
mitnehmen, da ich schon viel Positives darüber gehört hatte. Aber ich hatte
ehrlich gesagt ein bisschen Angst, später wie ein emotionales Wrack zu weinen,
wenn ich es beenden würde...
TITEL
♦ Ich finde, dieser Titel
trifft die ganze Geschichte ziemlich gut, denn in dem Buch lernt man Aysel
kennen, welche nichts Anderes mehr möchte, als sterben, denn ein schlimmer
Vorfall mit ihrem Vater hat jegliche Freude am Leben genommen.
COVER
♦ Auch das Cover finde ich perfekt getroffen, denn Aysel
spricht immer wieder von einer schwarzen Qualle, welche sich tief in ihr
eingenistet hat, und ihr die Freude nimmt und sie keine wirklichen Gefühle mehr
zeigen lässt. Die bunten Punkte stellen einen guten Kontrast zu der Stimmung im
Buch dar, und auch zum Titel. Denn die farbigen Tupfer strahlen nur die Wärme
und Freude vom Leben aus.
IDEE
♦ Ich finde die Idee schon ziemlich gewagt von der Autorin, ein Buch über Selbstmord zu schreiben, und eine Geschichte, in der zwei Jugendliche Wege suchen, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass das Ganze ein Jugendbuch ist. Aysel ist nur noch traurig, und will alleine sein. Es gab einen schlimmen Vorfall mit seinem Vater, und immer wieder hat sie Angst, dass auch sie eine solche Tat begehen könnte. Auf einer Internetseite namens "Smooth Passages" findet sie durch Zufall einen Nutzer namens "FrozenRobot", welcher ebenfalls einen Selbstmordpartner sucht. Gleich nachdem Aysel die Anzeige liest, schreibt sie ihm und der Termin steht fest: Der 7.April. Doch bei ihren Planungen des Todes lernen sie die schönen Seiten des Lebens kennen.
Ich
finde es gut, dass auch so ein Thema mal behandelt wird, und das Buch eine
Nachricht vermittelt, nämlich, dass es immer einen Ausweg gibt. Die Autorin
greift Thematiken wie Depressionen und Selbstmord auf, und auch im Anhang gibt es
ein paar Worte der Autorin, welche sich an Menschen richten, die Suizidgedanken
oder Ähnliches haben.
UMSETZUNG
♦ Das Buch hat mir
wirklich gefallen, weil es sehr berührend geschrieben ist. Man erfährt erst
recht spät, was für ein schlimmes Verbrechen Aysel's Vater begangen hat, was
auch etwas Spannung bereithält. Leider konnte ich den Grund, wieso Aysel
sterben wollte, nicht wirklich verstehen, denn es war eine Tat, ihres Vaters,
und nicht von ihr. Sie hat Angst, dass sie in ihrem späteren Leben auch so
etwas tun könnte. Verständlicher war mir da der Grund von Roman, denn ihn
plagen seit dem 7. April schlimme Schuldgefühle. Dazu passt auch, dass er sich
von seiner Idee, seinem Leben ein Ende zu setzen nicht abbringen lässt. Ich war
wirklich froh, dass die komplette Geschichte nicht von so einem düsteren Ton
durchzogen war, wie ich es vermutet hatte, denn immer wieder tauchen vereinzelt
schöne Momente in Aysel's oder Roman's Leben auf. Die Umsetzung ist der Autorin
wirklich gelungen, jedoch hat es mir an ein bisschen an Tiefe gefehlt.
Die
Hoffnungslosigkeit, und das Verlangen nach einem Ausweg, welche zu Beginn hin
klar und deutlich gemacht wird, wendet sich ein bisschen am Ende des Buches,
denn es gibt einen kleinen Lichtblick...
Allgemein
schafft Jasmine Warga es, die Gefühle, die dieses Buch vor allen Dingen
ausmachen, bildhaft und deutlich darzustellen, wie zum Beispiel Aysel's
Definition von Depression, der schwarzen Qualle.
SCHREIBSTIL
♦ Der Schreibstil des Buches hat mir an sich recht gut
gefallen, jedoch ist er mir in keiner Art und Weise besonders aufgefallen. Es
ist alles sehr leicht geschrieben, sodass man nur so durch die Seiten fliegt,
und auch die Charaktere und Orte werden bildlich gut dargestellt. Die Autorin
schafft es, die Gefühle so herüberzubringen, dass man als Leser mit Aysel und
Roman leidet, aber eine gewisse Tiefe hat mir trotzdem gefehlt.
CHARAKTERE
♦ Aysel hat eine schöne Persönlichkeit,
obwohl ihr Leben von Traurigkeit geprägt wird. Sie ist eine junge Türkin, mit
kleinen, witzigen Macken. Doch leider wurde sie meiner Meinung nach recht
oberflächlich dargestellt, und ihr Charakter ändert sich immer wieder. Und auch
das Gefühl, wieso sie unbedingt sterben will, wurde nicht so richtig
dargestellt, deshalb war das nicht so nachvollziehbar für mich, und manchmal
hat sie mich ein bisschen kaltgelassen.
Roman
dagegen fand ich von Beginn an toll. Bei ihm merkt man wirklich, was für eine
schwere Last er mit sich trägt, und dass er wirklich sterben möchte. Er kann
sein Leben einfach nicht mehr genießen, obwohl er eine tolle Mutter hat, und
natürlich Aysel.
AUTORIN
♦ Jasmine Warga lebt und
schreibt in der Nähe von Cincinnati, Ohio. Ihren starken Glauben an die
Ehrlichkeit kann man auch in ihren Texten herauslesen. Ihr Debütroman
"Mein Herz und andere schwarze Löcher".
GESAMTEINDRUCK
♦ Leider verrät der Klappentext schon recht viele Handlungen, welche aber teilweise erst ab Mitte des Buches auftreten, wodurch ein bisschen Spannung genommen wurde. Das trug aber gar nichts dazu bei, dass mich "Mein Herz und andere schwarze Löcher" gefesselt hat. Ich kann euch gar nicht genau sagen, wieso ich es so spannend fand, denn es geht manchmal wirklich schleppend voran, aber ich mochte die Geschichte. Es war für mich mal etwas ganz Anderes, und es war keine Geschichte, die nach einem typischen Schema gestrickt wurde. Dieses Buch hat einen richtigen Sinn, und vermittelt eine bestimmte Nachricht, nämlich, dass es immer einen Ausweg gibt. Man braucht nur Menschen, die einen die Welt mit anderen Augen sehen lassen.
♦ Leider verrät der Klappentext schon recht viele Handlungen, welche aber teilweise erst ab Mitte des Buches auftreten, wodurch ein bisschen Spannung genommen wurde. Das trug aber gar nichts dazu bei, dass mich "Mein Herz und andere schwarze Löcher" gefesselt hat. Ich kann euch gar nicht genau sagen, wieso ich es so spannend fand, denn es geht manchmal wirklich schleppend voran, aber ich mochte die Geschichte. Es war für mich mal etwas ganz Anderes, und es war keine Geschichte, die nach einem typischen Schema gestrickt wurde. Dieses Buch hat einen richtigen Sinn, und vermittelt eine bestimmte Nachricht, nämlich, dass es immer einen Ausweg gibt. Man braucht nur Menschen, die einen die Welt mit anderen Augen sehen lassen.
Außerdem
gab es auch viele spannende Momente, vor allem das Ende. Der Autorin ist es
gelungen, das Thema Suizid zur Sprache zu bringen, ohne dass es zu dramatisch
wirkt. Es ist wirklich eine tolle Mischung aus Liebe, aber auch Trauer. Es ist
emotional und tiefgründig, und einfach empfehlenswert!
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